Welche Auswirkung hat der Betrieb eines Flughafens auf die Luftgüte?

10.02.2020

Seit 1995 werden am Standort Luftgütemessungen im unmittelbaren Vorfeld- und Pistenbereich durchgeführt. Das Schadstoffmesssystem wird von der Niederösterreichischen Landesregierung betreut und ist in das bundeslandweite Luftgütemessnetz eingebunden. Dieses besteht aus insgesamt 46 Stationen, die halbstündlich die aktuellen Messdaten an die Zentrale liefern. Unter www.numbis.at können die Messwerte der einzelnen Messpunkte – und so auch jene vom Flughafen Wien Schwechat – abgerufen werden. Somit sind die Werte von Schwefeldioxid und Stickstoffdioxiden jederzeit verfügbar und können mit den Messwerten anderer Schadstoffmessstellen Niederösterreichs verglichen werden. Die gemessenen Werte werden zudem mit gesetzlichen Grenzwerten verglichen und geben so Auskunft über die Luftqualität.

Die Situation am Flughafen Wien entspricht der Randlage einer Großstadt mit geringen Immissionen von Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Staub, Benzol und Schwermetallen sowie einer mäßigen Belastung durch Stickoxide. Etwas höhere Konzentrationen, die einem städtischen Niveau entsprechen, treten nur im zentralen Vorfeldbereich des Flughafens auf. Die Ozonwerte im Flughafenareal entsprechen der großräumigen Situation im Wiener Becken. In allen anderen Lagen außerhalb des Flughafen-Areals liegen die vom Flugverkehr stammenden Schadstoff-Immissionen unterhalb der Nachweisbarkeitsgrenze.

In diesem Zusammenhang kann auch mitgeteilt werden, dass aus Flugzeugabgasen resultierende Immissionen eine globale, aber keine lokale Auswirkung haben, da es in großen Höhen zur Zerstäubung der Partikel kommt, welche am Boden unterhalb der Nachweisgrenze liegen. In der Regel überdecken in der Flughafenumgebung die Emissionen des bodengebundenen Verkehrs [hauptsächlich Straßenverkehr] die Flugverkehrsemissionen.

Bezüglich Feinstaub [PM10] ist zu erwähnen, dass der Flughafen grundsätzlich in einem Feinstaubsanierungsgebiet liegt. Seitens der NÖ-Landesregierung wurde in den diversen Emissionskatastern jedoch bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass der Feinstaub-Hauptverursacher in NÖ der Hausbrand ist, gefolgt von Industrie, Schwerverkehr [LKW] und Landwirtschaft.

Im Rahmen der sogenannten „Aquella-Studie“ [Ferntransport von Luftschadstoffen] hat Herr Prof. Puxbaum von der TU-Wien nachgewiesen, dass in Niederösterreich der Anteil des Feinstaub-Importes aus den östlichen Nachbarländern ca. 50% beträgt.