FANOMOS HÖRT ALLES
Mit FANOMOS, dem Flight Track and Noise Monitoring System, wurde bereits 1992 am Flughafen Wien eine Fluglärm-Überwachungsanlage in Betrieb genommen.
Derzeit werden an 15 fixen Messstellen in Siedlungsgebieten in der Umgebung des Flughafens laufend die Schallpegel der Überflüge registriert, und daraus die Werte für Tages-LEQ [06:00-22:00 Uhr]
und Nacht-LEQ [22:00-06:00 Uhr] ermittelt. Zusätzlich kommen drei mobile Messstellen entsprechend eines Messplanes für weiter entferntere Gebiete und Sondermessungen zum Einsatz.
Unter LEQ versteht man einen energieäquivalenten Dauerschallpegel, in dessen Berechnung die Maximalpegel jedes Einzelereignisses, die Dauer des Geräusches, die Häufigkeit sowie der Zeitpunkt des Auftretens einfließen.
Für Jahresberechnungen wird laut „Umgebungslärmgesetz“ zusätzlich ein LDEN-Wert ausgewiesen, bei dem Flugereignisse in den Abendstunden [19:00-22:00 Uhr] mit einem Zuschlag von 5 dB, und während der Nachstunden [22:00-06:00 Uhr] mit einem Zuschlag von 10 dB gewichtet werden.
Bei der Analyse von Fluggeräuschen kommt dem FANOMOS eine
zentrale Bedeutung zu. FANOMOS misst die Fluggeräusch-Emissionen aller startenden und landenden Flugzeuge.
Die für die Aufzeichnung notwendigen Radar- und Fluginformationsdaten stellt Austro Control zur Verfügung. FANOMOS führt die Flugdaten mit den an den Messstellen erfassten Ereignissen zusammen. Windstärke, Startgewicht und Flugzeugtyp beeinflussen die tatsächlich geflogene Route. Daher haben die vorgeschriebenen Abflugstrecken die Form von Korridoren. Beim Start wird die Triebwerksleistung in Abhängigkeit vom aktuellen Flugzeuggewicht gewählt. Mit FANOMOS kann auch die Einhaltung der vorgeschriebenen An- und Abflugrouten kontrolliert werden. Abweichungen, das heißt ein Verlassen der vorgeschriebenen Korridore, werden sichtbar.
© Flughafen Wien AG
Die Messergebnisse an den fixen und mobilen Messstellen können auch zur Überprüfung der Rechenergebnisse der punktuellen Berechnungen und der Lärmzonenberechnungen verwendet werden.
Gemeinsam mit den Flugspuren bilden Lärmwerte eine wesentliche Grundlage bei der Evaluierung der im Teilvertrag des Mediationsverfahren Flughafen Wien vereinbarten Maßnahmen.
Die mobilen Messungen werden entsprechend eines Messplanes [abgestimmt im Rahmen des Dialogforums] durchgeführt, wobei die Messungen in einem 1-monatigen Rhythmus stattfinden: